SCUTUM STUDIES

Auf der Suche nach der Neo-Barrikade

SCUTUM STUDIES choreografiiert die alltäglichen Bewegungen des Hebens, Gehens, Rollens, Tragens, Balancierens Werfens. Die Körper als Orte des Politischen untersuchen Bewegungen im Hinblick auf die persönlichen Widerstände. Es wird kein Aufstand geprobt, sondern eine Architektur – als Blaupause für den persönlichen Ungehorsam errichtet.

Mülheim an der Ruhr

Performance
Platz an der Dröppelminna
Ringlokschuppen Ruhr Mülheim

21. September 2018 

Performer*innen: 

Seulki Hwang,
Silvia Ehnis Perez Duarte,
Laura Brechmann,
Giulio Hesse 
und Kollektiv ZOO

Paris, Sommer 1830: gegen die Polizei des Königs Karl des X. stellen die Anhänger*innen der Julirevolution stadtweit besondere Architekturen auf: Sie räumen leere Fässer (franz. barriques) in die Straßen, füllen diese mit Erde und versehen sie mit einem Überbau aus Holz, Unrat und Matratzen, um sich als tendenziell schlecht oder unbewaffnete Schar einen taktischen Vorteil zu verschaffen. Die Barrikade ist geboren. Am Leitbild des Scutum, des legendären Großschilds der römischen Legionäre, mit denen schon 
in der Antike mobile Mensch-Material-Architekturen und Barrikaden geschaffen wurden, begab sich das Kollektiv ZOO auf einer inhaltlich, visuellen und choreografischen Spurensuche nach der Neo-Barrikade.
 
Mit einem Chor aus Performer*innen überprüfen wir, in welchen Formationen und unter welchen Bedingungen sich eine zeitgenössische Barrikade errichten lässt. Wie können menschliche Körper in einen produktiven Dialog mit Tischen, Matratzen, Zeltstangen, Regenschirmen, Rohren oder Steinen treten? Welche Bewegungsqualitäten und ästhetischen Potentiale sind in dem Material zu finden? Wie wird daraus 
ein hybrides Wesen aus Material und Körpern?

Konzept/ Choreografie: Kollektiv ZOO

Fotodokumentation: Robin Junicke

Videodokumentation: Nils Jakob Timm

Recherche im Rahmen des Mentoring Programms Transit Cheers for Fears: 11. 2017 – 01.2019
Kollektive Intervention im öffentlichen Raum- Wertstoff – Wuppertal 2017
FINALE – Theater Dortmund, 9. Januar 2019
Try Out: Tanzlabor Zeche I Bochum – 19. April 2018

Düsseldorf

Performance und Installation
Hof des Kunstpalasts Düsseldorf
DIE GROSSE – Donnerhall
11. -18.Juli 2019

Performer*innen: 

Seulki Hwang,
Silvia Ehnis Perez Duarte,
Laura Brechmann,
Giulio Hesse 
und Kollektiv ZOO

Im Rahmen der Kunstausstellung DIE GROSSE wurde SCUTUM STUDIES auf den Vorplatz des Museum Kunstpalast als auch in dessen Innenräume versetzt. Eine Barrikade auf dem Vorplatz wurde errichtet und als Skulptur für eine Woche installiert. Das Errichten und Auflösen der Barrikade wurde dabei zur Etüde eines mediativen Nachdenkens über die Bedeutungs-verschiebung von politischem Ungehorsam im Kontext einer Ausstellung.


Videodokumentation: Nils Jakob Timm

Gefördert von: